Der Mantrailer sucht nach dem Individualgeruch eines Menschen, den er mit Hilfe eines Geruchsstoffes in Form von einem Kleidungsstück, Schlüsselbund, Zahnbürste, etc. aufnimmt und weiter verfolgt. Den Individualgeruch kann man sozusagen mit einem Fingerabdruck vergleichen. Er ist einmalig und einzigartig, jeder Mensch hat einen eigenen individuellen Geruch. Der Individualgeruch entsteht durch den Zersetzungsprozess der abgestorbenen Hautzellen durch Bakterien, in Verbindung mit den Hautausscheidungen.
Der Mensch verliert ca. 40.000 Zellen in der Minute. Der Körperluftstrom transportiert die Schuppen (abgestorbenen Hautzellen) in die Umgebung. Dort sind sie dann den Umwelteinflüssen wie Temperatur, Wind und Feuchtigkeit ausgesetzt. Je nach dem, wie stark z. B. der Wind weht, werden die Hautschuppen unterschiedlich weit verstreut. Es kommt also auch vor, dass der Mantrailer 20 - 30 Meter neben der eigentlich Spur läuft. Da der Hund lernt, hauptsächlich nach dem Individualgeruch des Menschen zu suchen und nicht nach der Bodenfährte (Bodenverletzungen, etc.), ist der Mantrailer auch fähig auf befestigtem Boden wie Beton, Teer, Pflaster usw. Spuren zu verfolgen.
Im Prinzip wird Mantrailing so aufgebaut wie eine Anzeige in der Rettungshundearbeit. Der Hund wird von der Versteckperson (VP) (es sollte anfangs jemand sein, den der Hund mag und gut kennt) mit
dem Lieblingsspielzeug oder einem Leckerchen angereizt und läuft weg. Die Person lässt dabei einen eindeutigen Geruchsstoff in ca. 2 - 5 Meter Entfernung vor dem Hund besonders auffällig
fallen. Man sollte darauf achten, dass der Hund dieses Geschehen auch mitbekommt und nicht gerade durch etwas anderes abgelenkt wird. Von dem fallengelassenen Geruchsträger läuft die Person dann
noch mal etliche Meter weiter, um sich dann in Sicht hinzusetzen (sollte ein Hund vorher die Hochwindsuche praktiziert haben, ist es sinnvoller, dass sich die VP von Anfang an gleich außer Sicht
setzt). Der Hund wird nichts anderes im Kopf haben, als sich sein Spielzeug oder Leckerchen zu holen. Während er also zu der VP rennt, wird er automatisch über den Geruchsstoff laufen, womöglich
wird er sogar kurz daran schnüffeln, um dann seinen Weg fortzusetzen, um sich seine Belohnung abzuholen. Nach mehrmaligen Übungen, wird er verstehen, dass der fallen gelassene Gegenstand, den
gleichen Geruch trägt wie die VP.
Wenn diese Übung sitzt, macht man das ganze außer Sicht. Das heißt, eine Person läuft weg, lässt ihren Geruchsstoff fallen und versteckt sich etliche Meter weiter so, dass der Hund die VP nicht
mehr sehen. Man kann den Hund jetzt bewusst zu dem Geruchsstoff führen und ihm diesen zeigen. Wenn der Hund interessiert an dem Gegenstand schnüffelt kann man dieses Verhalten mit einem Kommando
wie zum Beispiel "Such" oder "Trail" belegen. Der Hund wird jetzt anhand der Spur versuchen, die Person zu finden. Diese Übung sollte zu Beginn sehr einfach gehalten werden. Keine Winkel, keine
außergewöhnlichen Schwierigkeiten. Wir halten es für sinnvoll, wenn diese Anfängerübungen nicht auf befestigten Wegen, oder gar Asphalt geübt werden, da so die Suche für den Hund auf Grund der
Bodenverletzungen leichter ist und sich schneller Erfolgserlebnisse für Hund und mensch einstellen.
Bevor mit dem Mantrailing begonnen wird, sollte man sich darüber im klaren sein, wie zeitaufwendig und umfangreich diese Ausbildung ist. Ein großer Freundeskreis ist auch sehr von Vorteil – alles
potentielle Fährtenleger :-).
Das Ziel: Der Hund soll einem spezifischen menschlichen Geruch folgen.